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Old Collar on the Blog

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Mittwoch, 28. März 2007

Schwangerschaft und Geburt im ledigen Zustand

Mit 28 Jahren dachte ich es wäre nun höchste Zeit ein Kind zu bekommen denn in der Nachbarschaft und Verwandtschaft wurden die Babies bestaunt, liebkost und gelobt und geschaut wer denn mit wem ähnlich sah. Und immer wieder wurde ich dann gefragt wenn es denn bei mir so weit wäre und meine Mutter wünschte sich auch ein Enkelkind und hoffte inständig auf mich.Es war zwar kein Mann in Sicht aber ich löste das Problem, lernte den Vater meiner Kinder kennen und dachte ich bleibe mit ihm nun als Vater,Mutter Kind zusammen, er geht arbeiten und ich erziehe die Kinder und mache den Haushalt. Nur heiraten wollte er mich nicht und eigentlich auch kein Kind, also wurde ich im ledigen Zustand schwanger. Ich freute mich ganz bestimmt und ich dachte die ganze Welt freut sich mit, denn alle benahmen sich wie wild wenn sie ein Baby sahen und ich dachte das wäre auch bei mir so. Ich übersah aber eine wichtige Tatsache, diese Babies hatten verheiratete Mütter, mein Baby nicht.
Und ich stolz und strahlend meiner Nachbarin entgegen, endlich meine frohe Botschaft. Aber ein verständnisloser Blick und wie willst Du das denn machen? Ich wußte damals nicht was sie meinte ungeachtet dessen, dass ich mitten im Studium war und dieses auch beenden wollte. Ich war mir sicher sie freute sich trotzdem ganz bestimmt über mein Baby. Meine Eltern waren fast erfreut und meinten das schaffen wir schon. So fröhlich war die Stimmung dann also doch nicht mehr. Es gab also Unterschiede im Kinderkriegen.Es sei aber erwähnt, dass sie sehr gute Großeltern waren und alles für ihre Enkelkinder getan haben bis zum heutigen Tag.
Ja nun war ich schwanger, freute mich auf das Kind, hatte überhaupt keine Ahnung von Windeln wechseln, Fläschchen zubereiten und was es heißt alleinerziehend zu sein, Das heisst damals war ich ja in einer Partnerschaft aber unverheiratet.
Ich war zu dieser Zeit mit einer sehr netten Frau Pütz befreundet, sie war 71 Jahre alt und studierte als Gaststudentin fast alles was es zu studieren gab. Wir hatten uns in der Philosophievorlesung kennengelernt was ich noch als Hobby mir anhörte.Sie war fasziniert ,dass man nach vielen Jahren des Studiums so viele Zusammenhänge zwischen den einzelnen Studien fächern herstellen kann und erst dann eigentlich einen gewissen Überlick über alles erhält. Sie arbeitete über 20 Jahren in Kanada als Krankenschwester und Hebamme und hatte natürlich viel Erfahrung mit Müttern und Babies. Ich konnte mit ihr viele Unterhaltungen führen und jedesmal wenn ich bei ihr zu Besuch war kochte sie eine Gerstensuppe und mahlte tatsächlich noch mit der Kaffemühle Kaffee. Ihr kleines Zimmer war voll mit Büchern aus allen Bereichen.
Wir unterhielten uns also was man denn so machen könnte mit Studium und Kind. Sie meinte ein Baby braucht zu essen und zu trinken und jemand der Windeln wechselt ich könne es also ruhig zu meinen Eltern bringen und das Studium abschließen. Ich wollte das auf keinen Fall sondern das Kind soll bei mir erzogen werden, denn ich hatte damals auf jeden Fall so meine Erziehungskenntnisse und meinte z.B ein Schnuller käme auf keinen Fall in Frage ,denn das Kind würde dann abhängig werden und mit Sicherheit später ein Trinker oder Raucher werden. Das müsse man vermeiden. Als ich mit meinem Baby vom Krankenhaus zu Hause war bekam es sofort einen Schnuller, ich mußte nämlich auch Wohnung putzen und kochen, bedauerte es unter Tränen meinem Kind so etwas antun zu müssen entschuldigte mich vielmals in der Hoffnung, dass es mit dem Trinken später nicht so schlimm werden müsse. Mein Sohn hat bis zum 5. Lebensjahr den Schnuller unentwegt mit sich rumgetragen und erst nach Hänseleien von Kindergartenkinder mir verschämt zurückgegeben. Er raucht nicht und trinkt nicht. Frau Pütz hatte damals nur ganz verständnisvoll ja ja gesagt und dachte sicher, lass die mal machen. Ich hatte sie noch viele male mit meinen kleinen Kindern besucht und sie hatte sich auch Sorgen um uns gemacht und trotz kleiner Rente immer etwas bereit gestellt. Leider war der Kontakt durch die vielen Probleme abgebrochen aber ich denke gerne an die nette kleine alte Dame zurück die gerne mit jungen Menschen in der Uni saß und an die schönen Gespräche.
Das Studium mußte ich abbrechen weil ich nicht wußte wohin mit meinem Baby ,die anfangs guten Noten waren nicht mehr zu erkennen bis ich dann Prüfungen überhaupt nicht mehr schaffte, zudem kamen noch Partnerschaftsprobleme hinzu und eine Fehlgeburt und dann 2 Jahre später der eigentliche Anfang vom Alleinerziehen.
Als ich mit meinem ersten Baby so schön vor dem Fernseher saß klingelte es und eine ältere Dame stand vor der Tür und wedelte mit der Geburtsurkunde meines Sohnes vor meinem Gesicht hin und her. Sie komme von dem Haus der Familie und sie würden regelmäßig die Geburtsurkunden von ledigen sprich alleinerziehenden Müttern erhalten und diese beraten. Die Wohnung war aufgeräumt und wir unterhielten uns über dies und jenes bis sie mich beriet und meinte jedes Kind braucht seine Schreistunde. Ups, sie erwähnte allerdings nicht wann diese stattzufinden hätte und wenn sie mal ausfiele ob ich diese übernehmen solle. Stattdessen hab ich diese Entscheidung meinem Sohn überlassen, er verteilte dies auch sehr gut. Woher tatsächlich diese Geburtsurkunde, was ja ein Dokument ist, herstammte habe ich bis heute nicht erfahren, ich war auch niemals in diesem Haus.
Ich fing dann nochmals ein Studium an und konnte dann meinen damals knapp dreijährigen Sohn in einen Kindergarten unterbringen, eigentlich viel zu früh denn so einfach ist das nicht, man macht sich Sorgen um das Kind, muß es fremd erziehen lassen und die eigenen Vorstellungen kollidieren oft mit den Erziehern, liegt in der Natur der Sache.aber man dachte an die Zukunft und dass es dann bestimmt besser werden würde.
Mit einem Kind sind die Probleme noch nicht so groß, man hat einen gewissen Überlick und die drohenden Wolken von Sozialamt und Fürsorge standen nur als kleine Quellwolken da. Sozialamt kannte ich eigentlich nicht, ich hatte nur gehört, dass es ein Haus gibt von der Stadt wo man Geld bekommen könne. Beim ersten Besuch wollte ich eigentlich lieber wieder weggehen.
Studium und Kinderkriegen gehören bei mir zusammen. In den Semesterferien fuhr ich mit meinen Sohn zu seinem Vater so für ein paar Wochen und am Ende fuhr ich schwanger zurück zum Studium auch noch in der Hoffnung, dass er mich dann mit zwei Kindern heiraten würde.
Es war klar das Sozialamt war nicht zu vermeiden und die Tretmühle in die ich eingetreten bin von Sozialhilfe zu Sozialhilfe auch nicht. Ich freute mich trotzdem weiter aufs Kinderkriegen und saß also in den Vorleseungen Nr. I hochschwanger und alles schaute noch lächelnd auf meinen dicken Bauch. Als mein zweiter Sohn geboren war nach Kaiserschnitt fuhr ich also mit zwei Kindern nach Hause wo schon mein damaliger Vermieter mit seiner Frau stand.Stolz ging ich mit meinem Baby auf ihn zu und zeigte strahlend auf dieses Baby. Er schaute betreten und verärgert auf die Seite und meinte ich solle aufpassen, dass mir nicht noch einmal so ein Unglück zustößt. Ich glaube mir fehlte damals eine Antwort, hatte ich so etwas noch nie gehört. Der Kinderarzt freute sich umso mehr und ich war sehr erleichert.
Nun nach den nächsten Semesterferien saß ich wieder in Nr.II.Teil Vorlesung wieder mit dickem Bauch. Man schaute doch bedenklicher aus. Meine damalige Thailändische Studienkollegin meinte das sei eben das Wunder des Lebens und sagte, calltec die Leute meinen sicher du bist krank.
Der Vater wollte mich auf keinen Fall heiraten und es war klar, dass ich alleine bleiben würde mit meinen Kindern und deshalb wollte ich das Studium auch zu Ende bringen, dass meine Kinder nicht sagen müssen meine Mutter ist eine Putzfrau. Denn ich wollte das Klische von der armen alleinerziehenden Mutter die nur putzt beenden und zeigen, dass es anders geht. Ich habe dann noch viele Putzstellen gehabt um überhaupt ein bißchen Geld verdienen können. Nach Beendigung des Studium wollte man mir Heimarbeit anbieten, denn es sei unmöglich mit drei Kindern umzuziehen.
Mit meinem dritten Kind bin ich dann auch zum Kinderarzt, wieder strahlend, ich konnte mich noch an seine Freudensausbrüche anlässlich meines 2. Sohnes erinnern, aber irgendwie konnte er sich nicht mehr dazu hinreisen, sein Gesicht war sehr bedenklich und fast verärgert, dabei war es ja nicht sein uneheliches Kind, ansonsten aber gute Betreuung und Versorgung ohne Hinweis auf Alleinesein. In dieser Zeit hatte ich eine Mutter mit ihren zwei Kindern gesehen beim Kinderarzt und es schien mir eine mögliche Zukunft mit Jugendamt zu zeigen was ich auf jeden Fall vermeiden sollte. Sie stand wohl unter der Betreuung einer Frau, jedenfalls teilte der Kinderarzt der Betreuerin mit was alles mit den Kindern zu tun wäre und diese teilte das wiederum mit höchst unfreundlicher Stimme in einer diskriminierenden Art vor allen Leuten ihr mit was denn der Arzt vor ihr gesagt hatte. Sie wurde rot im Gesicht und war auch sehr verärgert war ihr doch vollkommen klar was man ihr mitteilen wollte. Sie war also nichts und mir schien, dass sie keine Chance hatte außer dieser Betreuerin einen Fußtritt zu geben. Mir hat es sehr leid getan ,es hat mir aber die volle Härte gezeigt was kommen könnte.
Mir war dann auch klar nicht jeder freute sich mit wenn man Kinder bekommt und nicht jeder war damit einverstanden dass man kein Problemfall sein wollte und auf dem Sozialamt sagte man mir auch, dass das dritte Kind nicht gerade schick war von mir und dass ich gut auf das Geld aufpassen soll und obwohl ich das Studium mit Schwangerschaften und drei Kindern geschafft habe hielt man mich von nun an für einen Halbdeppen der nicht in der Lage ist auf sein Geld aufzupassen. geschweige denn umzuziehen. Ehrlicherweise muß ich aber sagen, dass ich trotdem eine Geldspende vom Sozialamt damals erhielt weil ich mich bemühte aus der Sozialhilfe herauszukommen. Hat leider nur nicht geklappt, einmal war ich zu alt, einmal hatte ich zuviele und zu kleine Kinder, ein andermal waren die Lebensumstände nicht geeignet. Ein andermal mußte ich eine Arbeit kurzfristig abbrechen weil die Katastrophenberichte aus Schule und Hort nicht aufhörten.Aber zum Arbeitsleben später.
Jetzt nach vielen Jahren weiß ich, dass man immer zum Problemfall abgestempelt wird, einmal weil es die Pädagogen, Erzieher und Sozialis so in ihrer Ausbildung lernen, kommt eine Alleinerziehende mach es tatütataa ein Problemfall.Zum andern weil man auf falsche Art und Weise versucht dieses Vorurteil abzuwimmeln, ich habe alles versucht indem ich sagte ,uns gehts gut, danke wir brauchen nichts, wir haben aber gar keine Probleme oder aber genau das Gegenteil sagte, oder aber so gemacht habe als ob wir genauso normal wie andere mit gleichen Rechten etc., es war nicht´s zu machen. Zudem kamen natürlich eigene Probleme ,Sozialhilfe und andere Schwächen hinzu die das Bild nur bestätigten. man kann normalerweise sich mehr erlauben ,als Alleinerziehende mit kleinen Kindern muß man aber überdurchschnittlich gute Kondition haben,denn die Kinder müssen gut funktionieren, sie müssen auch zu Hause mit Schulaufgaben, basteln und zumindest mit Sportverein versorgt sein. Die Wohnung muss top sein, gesund gekocht werden muß auch ,ebenfalls sollte man ein kleines Finanzgenie sein und natürlich Engagement in der Schule und am besten noch einen Volkshochschulkurs wie kann ich besser als die besten Pädagogen werden. Schlaf kennt eine gut durchtrainierte Mutter nicht vor allen Dingen dann nicht wenn sie noch dazu arbeitet oder studiert.
Calltec

Mittwoch, 21. März 2007

Kopfläuse ojee ,ojee ,ojee

Nicht erst seit Kriegsgefangenschaften, Fluchten und Armut sind Kopfläuse bekannt sondern auch in unseren modernen Zeiten sind die lieben Kleinen besonders zu Schulzeiten unter Schülern und Eltern nicht wegzudenken. Anfangs lösen sie noch Angst und Schrecken aus möchte man doch nicht so gerne zu den Randfiguren von Schmuddeligkeit gehören und schon gar nicht schuld sein an deren Verbreitung, mit der Zeit übt man sich nur noch in der Routine von Vernichtung mit Goldgeist ,Nissenkamm und dergleichen. Man soll aber nicht meinen dies heimlich tun zu können denn man erkennt den typischen Geruch noch am übernächsten Tag trotz gutem Shampoo. Außerdem besteht der Irrglaube, dass nur ein schmutziger Kopf diese Tierchen anzieht, falsch, denn ein sauberer Kopf bietet eine freie Kopfhaut ,an der es sich sehr gut saugen läßt. Diese Kopfläuse springen einfach von Haar zu Haar, werden also schlichtweg übertragen von Mensch zu Mensch und besonders da wo viele Menschen zusammen sind, ist halt so.
Nun hatte sich diese Erkenntnisse in den ersten Schuljahren meiner Kinder noch nicht herumgesprochen als sie just da mit Kopfläusen ertappt worden waren.
Sie hatten wieder Schwimmunterricht und besuchten nach der Schule den in der Schule angeschlossenen Schülerhort. Ich war wohl wieder in einer der ab-und zu versuchten Arbeitsmöglichkeiten, dazu aber später. Ich war auf jeden Fall im guten Glauben meine Kinder seien beim Schwimmen als mich ein Anruf vom Schülerhort ereilte. Die Hortleiterin meinte ich müsste unbedingt in die Schule kommen und etwas unternehmen, denn meine Kinder haben Kopfläuse und die Klassenlehrerin hätte sich nicht so gut ihnen gegenüber benommen.
Innerlich hatte ich schon meinen Kampfanzug an und raste also zum Hort. Dort standen meine Kinder, bleich, verstört und wußten nicht so recht was passiert sei.Was war geschehen?
Sie waren mitten im Schwimmunterricht als eben diese Läuse festgestellt worden waren, sie wurden sofort herausgeholt, das Wasser wurde abgelassen, vor allen Kindern ausgescholten und dass sie sich doch etwas mehr pflegen sollten wurde ihnen gesagt und ab in den Schülerhort.
Die Erzieher im Hort meinten auch ,dass ich etwas unternehmen müsse, da man dieses Benehmen meinen Kindern gegenüber nicht so akzeptieren könne. Ich fand das auch und setzte das sofort in die Tat um.
Ich ging wütend zum Klassenzimmer riss die Türe auf, platzte mitten in den Unterricht, stemmte meine Hände in die Hüften und brüllte diese Lehrerin so laut ich konnte an vor allen Kindern, es war mir egal ,und verbot ihr noch einmal meine Kinder so bloßzustellen vor allen Kindern. Sie zitterte zwar vor Angst meinte aber die Kinder müssen sich eben mehr pflegen und die Haare waschen, man müsse sie aussortieren. Sie würde ja sonst Ärger mit den übrigen Eltern bekommen, mit mir hatte das wohl nicht gereicht.Später behauptete sie ich hätte sie bedroht, aber falsch sie hatte meine Kinder bedroht. Aber was soll ich sagen wir waren gebrandmarkt, denn als wir eine Klassenkamaradin mit ihrer Oma in der U-Bahn sahen und noch freundlich grüßten tuschelte sie ihrer Oma nur etwas zu und sie schaute mit offenem Mund und entsetzt zu meinen Kindern. Auf jeden Fall waren wir gebrandmarkt.
Also machen Sie sich nur keine Sorgen wenn ihre Kinder Kopfläuse haben, spätestens wenn die Schule beendet ist ist auch das Problem vorbei.
Calltec

Montag, 19. März 2007

Mein Kind ist Legastheniker

Bis mein Sohn 10 Jahre alt war konnte er kaum lesen und schreiben. Nach einigen Untersuchungen war klar, daß er Legastheniker ist, das heisst der damaligen Fachärztin und mir war das klar aber nicht seiner damaligen Klassenlehrerin. Sie hielt ihn erstmal reif für die Sonderschule und wollte ihn auch dort versorgt haben. Bei der fachlichen Eröffnung, dass er wirklich Legasthenie hatte war sie sicher, dass es sich um etwas neumodisches handeltete und wahrscheinlich diese psychische Störung am Elternhaus läge denn ich erzog ja meine Kinder alleine. Es brauchte wirklich Überzeugungsarbeit klar zu machen ,dass das Gehirn die Informationen vollkommen anders verarbeitet. Na ja ,sie hatte sich dann schlau gelesen und zu ihrem Verwundern festgestellt, das man mit Legasthenie auch studieren könne. Ich hoffnungsvoll stimmte zu, dass die Begabungen einfach nur verlagert seien und es keinen Grund gäbe meine Sohn nicht zu versetzten. Das war aber zu optimistisch denn sie fürchtete um ihren Ruf man könne ja denken sie sei nicht klar im Kopf wenn sie ein soches Kind in die nächste Klasse mitnehmen würde. Eigentlich würde sie auch gerne sehen, dass meine Tochter nochmals wiederholt aber sie hat ja lauter 2-en und dann dürfe sie das nicht machen--so ein Pech aber auch.
Die Ärztin telefonierte mit der Klassenlehrerin und beteuerte, dass mein Sohn vollkommen normal sei und durchaus in die nächste Klasse versetzt werden sollte und zudem das seine Psyche stärken würde. Nein es hat nichts genützt die einzige Fachkraft für Sonderschule und Sitzenbleiben war diese Klassenlehrerin. Der einzige Weg wäre Anwalt gewesen, man hat mir abgeraten- zu aussischtslos.
Mein Sohn wurde nicht versetzt ich habe ihn aber in eine andere Schule versetzt inklusive meine Tochter mit modernen Ansichten und Erkenntnissen wo er kein Klassenclown mehr war und nicht öffentlich in der Klasse hingewiesen worden ist, dass er eben nicht lesen und schreiben könne und dass das nicht chinesisch war was er schrieb.
Es folgte ein Jahr lang Therapie bei einer wirklich sehr netten Lehrerin ohne Vorurteile und ohne hinzuweisen, dass er schmuddelig sei, man konzentrierte sich nur auf eines, dass er schreiben und lesen lernte.
Und was soll ich sagen, er kann das jetzt, hat zwar immer noch Probleme mit der Schrift und die Sprache ist nicht gerade sein Hobby und trotz Sprachprobleme ,über die ich später schreiben werde, ist er ein guter Redner geworden, hat einen guten Realabschluß und macht gerade eine schulische Ausbildung als Außen-und Großhandelskaufmann . Auch da ist zu kämpfen wegen der Sprache, er ist aber ehrgeizig und fleißig und Schwächen haben wir ja alle irgendwo-oder können wir alle singen oder tanzen?
Eine andere Legasthenielehererin hat mich zweifelnd darauf aufmerksam gemacht, dass auffallend viele alleinerziehende legasthenische Kinder haben. Aber wie soll das funktionieren? Hat die Natur gesagt-Öha Alleinerziehend?
Nein, nur die meisten Alleinerziehenden leben von Unterstützung aus bekannten Gründen - ich kann aber gerne noch darüber schreiben- und die Therapie wird vom Jugenamt oder eben aus öffentlichen Gelder bezahlt und dafür gibt es die bereitgestellten Therapeuten, die anderen haben Geld oder sind so versogt, dass sie privat andere Therapeuten,nicht bessere, aber eben andere leisten können und fallen so durch die Statistik. Das heißt Kinder alleine zu erziehen ist kein Merkmal für Schreib-und Leseschwäche, also kein soziologisches Problem sondern ein medizinisches, damit kommen die Kinder zu Welt und man kann das ruhig akzeptieren und ohne Hysterie helfen. ganz beseitigen lässt sich dies aber nicht, es ist also besser sein Kind und diese Kinder in Ihrer Andersartigkeit was Lesen und Schreiben oder sprechen anbelangt zu akzeptieren.
Calltec

Freitag, 16. März 2007

Lustiges aus dem Schulalltag

Eines Tages kamen wir, das heisst meine Kindedamals 6 Jahre alt und 7 Jahre zu spät in die Schule, um es kurz zu machen wir kamen dort erst gar nicht an.
Sie hatten damals in der ersten Klasse eine ziemlich strenge Lehrerin auch ein bißchen schon älter. Sie wollte, dass die Kinder schon 10 Minuten vor Schulanfang in der Klasse waren ansonsten gab es einen Verweis und auch lautstarken Ärger mit Mütter und Kindern.
Diesen Morgen waren wir ein bißchen später dran und mit Hektik fuhr ich meine Kinder mit dem Auto zur Schule obwohl diese nur 10 Minuten Fußweg von zu Hause entfernt war. Es war schon 7 Minuten vor Schulbeginn und die erwünschten 10 Minuten konnten wir auf keinen Fall einhalten. Die Ampel war auf rot und wir vergeudeten nochmals kostbare Minuten. Mein Sohn schaute schon ängstlich in die Zukunft und ich ebenso. Kurzentschlossen schlug ich vor doch lieber umzukehren und die 10 Minuten lieber auf morgen zu vertagen. Meine Kinder waren damit einverstanden. Für diesen Tag habe ich sie für krank erklärt. Keiner hats gemerkt.
Calltec

Donnerstag, 15. März 2007

Die Schuljahre

Die Zahl der Alleinerziehenden steigt stetig an und viele wurschteln immer noch still vor sich her und kämpfen einsam auf weiter Flur oft vergeblich gegen Vorurteile, Behörden oder Gesellschaft.
Angenehmes gibt es sicherlich auch zu berichten vor allem was die Kinder anbelangt. das heisst man sieht ja das eigene Kind immer positiver aus eigener Sicht als ein Außenstehender der nur weiß, dass die Kinder mit einer Mutter/Vater aufwachsen.
Wer hier seine Erfahrungen mitteilen möchte kann es hier tun und sich ausstauschen und vielleicht sogar Anregungen holen oder einfach nur seinen Frust loswerden.
Die Schuljahre sind nicht nur wichtige Jahre sondern besonders aufreibende Jahre in denen das Kind sich nicht nur in eine Gemeinschaft einfügen muß sondern auch möglichst viel, schnell und unauffällig lernen soll unabhängig von seiner Entwicklung, seinem Charakter oder Mentalität.Erfahrungsgemäß haben gerade dann Alleinerziehende mit Vorurteilen zu rechnen wenn Schul oder Lernschwierigkeiten auftauchen, allzugerne werden diese der alleinerziehenden Mutter zugeordnet bezw. dem Alleinerziehendenstatus angelastet.

Auf einen regen Austausch freut sich calltec