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Donnerstag, 9. August 2007

Sozialhilfe und Geld

Das alte Problem mit dem Geld. Wie gibt man so wenig wie möglich für so viel wie möglich aus? Jede Frau hat so ihre Geheimtipps und fast alle kaufen bei Aldi , Penny oder Lidl ein. Das Sortiment ist auch meistens dasselbe weil man die Preise und den Ort kennt. Egal um welches Lebensmittel es sich handelt, immer ist es das billigste obwohl wir schon festgestellt hatten, dass ein teueres nicht unbedint besser schmeckt aber gerade bei Reinigungsmittel weniger braucht und länger hält. Aber das Gefühl doch mehr Geld auszugeben für etwas was man als unwichtig erkannt hat, ist oft unbehaglich. Das Geld wird meistens für Lebensmittel und Kleidung ausgegeben und für Brötchen. Hie sind die Brotpreise und Brötchen und Kuchen extrem günstig so dass das jeden Tag gegessen werden kann und somit kein Luxusgut mehr darstellt.
Ich habe oft die Angewohnheit gehabt für eine ganze Woche einzukaufen was aber falsch eingeteilt war, denn wir assen nicht jeden Tag Nudeln oder Reis,nicht nur Wurst oder Käse, sondern da kam noch der Fisch hinzu und das Obst und die Milch. Alles was man reduzieren könnte was man aber nur macht wenn es nicht mehr anders geht, dann können wir mit Nudeln und Tomatenmark und mit Butterbrote auskommen, und eine Banane reicht schliesslich auch. Schokolade kostet nur 45 cent oder noch weniger,das hat man manchmal noch in der Schublade liegen, also Schokolade ist auch kein Luxusgut mehr.
Als meine Kinder klein waren sah unsere wirtschaftliche Lage anders aus. Es gab durchaus Tage in denen wir kaum etwas zu essen hatten und sehr dringed auf das Geld warteten, da war an Lebensmittel nichts mehr da, noch nicht einmal mehr Brot. Wenn es gar nicht mehr ging konnte ich meine Eltern anrufen die uns dann halfen. Ich habe das nur gemacht wenn es nicht mehr weiterging und die Kinder schon Hunger hatten und ohne Frühstück in die Schule gingen und auch kein Mittagessen bekamen, dann haben meine Eltern ausgeholfen. Das waren schon Momente in denen ich mir geschworen habe, dass wir immer etwas zu essen haben werden, es waren allerdings auch wenige Momente und verhungert sind wir auch nicht.
Es zerrt an den Nerven und Strom und Gas sind wichtige Faktoren und am meisten gefährdet, weil das richtig ins Geld geht.Rechnungen häufen sich auf jeden Fall und es ist kaum Hoffnung vorhanden, dass man diese bezahlen kann, geschweige denn schuldenfrei wird. Aber an diesen Zustand hat man sich gewöhnt und ins Leben mit eingebaut.Es ist auch seltsam, dass bei manchen das Geld bleibt und sich vermehrt und kaum ist es bei mir da es sich wieder auflöst und ich immer bei Null bin. Vielleicht liegt das auch im Schicksal eines jeden Einzelnen. Bei diesem Stichwort muss ich erzählen wie ich das erstemal Geld mit Kartenlegen verdient habe. Wir waren wieder ohne Geld und Nahrungsmittel, Sachen waren auch schon im Flohmarkt verkauft worden und ich überlegte was man denn noch machen könne. Ich annoncierte eine Kleinanzeige mit Angebot Kartenlegen. Ich hatte schon oft privat gelegt und erfolg gehabt aber so öffentlich zum Geldverdienen noch nicht. Ich hate tatsachlich Glück und eine Frau kam, war zufrieden und ich verdiente meine ersten 50 DM mit eigener Leistung. Ich machte das eine Weile und hatte einige Stammkunden und ich konnte so die Familie ernähren. Die Leute waren sehr zufrieden und mit der Zeit gewöhnte ich mich daran dafür Gelld zu nehmen. Eine Kartenlege Kollegin rief mich an ,ich solle für sie Kartenlegen, denn sie erwarte einen Lottogewinn. Ich musste dies verneinen und sie war sehr enttäuscht aber trotzdem sicher dass das stimmt. Na ja, auch Kartenlegerinnen haben so ihre Träume und für sich selbst kann man keine Kartenlegen, funktioniert nicht. Heute mache ich das nicht mehr aus religiösen Gründen, aber es ist kein schlechtes Geschäft das Kartenlegen.
Ansonsten konnte ich noch in einer Gastätte dazu verdienen und half in der Küche mit ,mit dem Vorteil, dass ich Essen und Kuchen nach Hause mitnehmen konnte. Die Arbeit war zwar anstrengend aber eben Geld und zu essen war da, alles wichtig damals für meine Kinder, die fanden das toll.
Jobs mit Lebensmittel sind sowieso fast schon dickmacher, denn als ich im Lebensmittelhandel gearbeitet hatte, konnten wir abgelaufene Ware mitnehemen, die sonst weggeworfen wäre. In dieser Zeit habe ich Unmengen an Joghurt und Käse, Kaffee sogar Wurst mit genommen genommen. ich nahm wirklich bedenklich zu. Wenn man in Fleischereien ganztags arbeitet erhält man meistens ein kostenloses Mittagessen und darf sich vom Imbiss etwas holen. Alles ein riesen Vorteil und wir freuten uns natürlich sehr denn hungrig waren wir nicht mehr.
Das Essen stand im Vordergrund obwohl wir nicht so sehr hungerten oder dergleichen aber der grösste Teil des Geldes wurde in Lebensmittel umgesetzt und über den Monat eingeteilt, für andere materiellen Güter war ja kein Geld vorhanden, man musste sich darüber keine Gedanken machen, alsol blieb das Essen übrig. Heute, mit einem erwachsenen Sohn im Haushalt muss man zwar gut haushalten aber Nahrungsmittel sind nicht mehr das Hauptproblem,zumindest nicht in diesem Stadttteil in dem wir wohnen, hier sind die Lebenshaltungskosten extrtem niedrig. Geld aber für grössere Ausgaben wie z.B grössere Möbelstücke hat man immer noch nicht und die Schulden können immer noch nicht abbezahlt werden, also im Vergleich zum Bundesbürger Durchschnitt gelten wir sicherlich immern noch als arm.
Mit Sozialhilfe ist es schwierig bis zum Monatsende durchzukommen besonders mit kleinen Kindern, es zehrt an den Kräften . Man ist nicht unbedingt auf Luxus angewiesen, man weiss aber wie andere leben und weiss auch ,dass die Lebensqualität nicht nur ideell sondern auch materiell abhämgig ist und dass sich das auf Kinder auswirkt. Mit familiären Belastungen lernen die Kinder zwar Sozialkompetenz können sich aber nicht ganz auf ihre Schule oder Karriereabsichten konzentrieren, es bestehen kaum Netzwerke oder Beziehungen weil die Eltern nicht in Arbeit stehen und nicht bei Herrn X in Firma Y anrufen können, haste mal ne Lehrstelle frei oder einen Job oder ein Praktikum.
Sozialhilfe bedeutet wenig Geld, viel Schulden und mit hoher Wahrscheinlichkeit mit fortschreitendem Alter keine Aussicht auf Befreiung. Man muss schon den Mut haben ganz neu anzufangen, Risiko einzugehen und links und rechts alles fallen zu lassen.

Calltec

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